Globale Führungskräfte aus der Wirtschaft äußern sich sehr besorgt über die möglichen Auswirkungen der Künstlichen Intelligenzen (KI) – und das, obwohl 60% der Unternehmen solche Technologien derzeit bereits einsetzen.

Dentons, die größte Wirtschaftskanzlei der Welt, hat eine Umfrage unter globalen Wirtschaftsführern zum Einsatz von KI in ihren Unternehmen sowie zu den Risiken und Chancen von KI-Technologien durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Unternehmen auf der ganzen Welt die vielen Vorteile, die KI bietet, zwar anerkennen, so z. B. Zeitersparnis durch Automatisierung von Prozessen, die Generierung datengestützter Geschäftsinformationen für die Entscheidungsfindung oder die Verringerung menschlicher Fehler bei der Verarbeitung. Daneben rücken für die Befragten aber insbesondere die folgenden Problembereiche in den Fokus:

• 81% der Befragten nannten den Schutz personenbezogener Daten als wichtiges Anliegen, doch nur 55% der Unternehmen verfügen über Datenschutzrichtlinien für personenbezogene und nicht-personenbezogene Daten. 
• Nur 19% der Unternehmen verfügen über eine KI-Strategie oder eine Roadmap. Das bedeutet, dass KI-Systeme faktisch ohne angemessene Berücksichtigung der Risiken, der einschlägigen Rechtsvorschriften oder der internen Kontrollen eingeführt werden.
• 80% der Führungskräfte geben an, dass sie unsicher sind, wer für die Entscheidungen von KI-Systemen haftbar gemacht werden kann.
• 57% sind besorgt über das Diskriminierungspotenzial, das sich aus den Entscheidungen und Handlungen von KI-Systemen ergibt.  
• Je nach Rechtsgebiet kennen zwischen 55% und 75% die einschlägigen KI-Gesetze in ihrem Land nicht. 63% wissen nicht, welche staatliche Behörde für die Regulierung verantwortlich ist.
• Unternehmen erwarten von den Regulierungsbehörden dringend Schutzmechanismen für den Einsatz von KI in Bezug auf die Privatsphäre (61%), den Verbraucherschutz (52%), die strafrechtliche Haftung (46%) und das geistige Eigentum (45%).

„KI ist Teil des Alltags geworden und viele Unternehmen verfolgen Strategien, um die Implementierung dieser sich schnell entwickelnden Technologien voranzutreiben", sagt Giangiacomo Olivi, Co-Head of Europe Data Privacy and Cybersecurity, Intellectual Property and Technology von Dentons.

„Globale Wirtschaftsführer beginnen jedoch, sich ernsthafte Fragen zu stellen, wo die Verantwortung für gute Unternehmensführung, Regulierung und Compliance liegt. Wir müssen dringend in einen Dialog über die Kontrollen treten, die zum Schutz von Unternehmen, Kunden, Shareholdern und der Gesellschaft erforderlich sind. Mit der Veröffentlichung der Dentons-Studie über Künstliche Intelligenz rufen wir zu einem System der „Algorethik" auf, damit die richtigen Kontrollen und Gesetze implementiert werden können. Ethische Überlegungen müssen zu einem integralen Bestandteil der Entwicklung von KI-Technologien werden und für ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen Zielen und moralischen Werten sorgen.“

Dr. Stefan Dittmer, Co-Head der IP&T-Praxis in Deutschland, ergänzt: „Der Einsatz von Funktionalitäten Künstlicher Intelligenz begegnet uns schon jetzt – oft unmerklich – im Alltag und hält Einzug in unterschiedlichste Industriezweige und die Verwaltung. Dabei steht die Entwicklung der Technologie noch am Anfang. Das Potential, uns die Vorzüge dieser Technologie auf vielen Feldern des Lebens und des Wirtschaftens zunutze zu machen, ist riesig. Wie andere Technologien vor ihr kann auch Künstliche Intelligenz zu Zwecken genutzt werden, die nicht als allgemein wünschenswert gelten oder universalen Werten wie der Würde und der Freiheit des Menschen widersprechen. Deshalb ist es richtig, dass die Gesetzgeber dem Einsatz einen regulatorischen Rahmen geben wollen. Die Aufgabe der Akteure auf Seiten der Wirtschaft besteht dabei darin, nach Kräften dafür zu sorgen, dass sich die Perspektive der Parlamente nicht auf die Abwehr möglicher Risiken verengt, sondern auch Innovationen und Anwendungen der Technologie breiten Raum zur Entfaltung gibt“.

Die KI-Umfrage von Dentons wurde im September 2021 online unter 209 Führungskräften durchgeführt. Auch 698 Antworten einer Umfrage auf dem beruflichen Netzwerk LinkedIn fanden Eingang in die Ergebnisse. Die Umfrage bildet die Grundlage für den Dentons Artificial Intelligence Guide, der Einblicke in die rechtlichen und regulatorischen Fragen gibt, mit denen sich Unternehmen, die KI einsetzen, auseinandersetzen müssen. Ergänzt wird der Guide durch Einblicke in die nationalen Strategien und regulatorischen Entwicklungen in Europa, Kanada, China, Indien, Israel und den Vereinigten Staaten.

Alle verfügbaren Materialien zur Studie sind über den Dentons AI Global Solutions Hub abrufbar.

Über Dentons

In über 80 Ländern unterstützt Dentons Sie mit einer einzigartig globalen Aufstellung und lokal exzellenten Rechtsberatung bei allen Wachstumsbestrebungen, der Abwehr von Risiken, im operativen Geschäft und in sämtlichen Finanzierungsfragen. Dabei engagieren wir uns für Inklusion und Vielfalt, soziale Teilhabe und Nachhaltigkeit. Mit unserem polyzentrischen und zielorientierten Ansatz konzentrieren wir uns auf das, was für Sie am wichtigsten ist. www.dentons.com